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Baumeister, S.E., Kraus, L., Stonner, T.K., Metz, K.

Tabakkonsum, Nikotinabhängigkeit und Trends. Ergebnisse des Epidemiologischen Suchtsurveys 2006

2008

Sucht, 54 (Sonderheft 1), S26-S35

Ziel: Die Studie untersucht Rauchverhalten, Nikotinabhängigkeit und Passivrauchen in der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland und nimmt Trendanalysen zum Rauchverhalten zwischen 1980 und 2006 vor. Methodik: Die Stichprobe des Epidemiologischen Suchtsurveys (ESA) 2006 umfasst 7.912 Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren. Die Antwortrate betrug 45%. Ergebnisse: 2006 waren 35,8% der Männer und 27,8% der Frauen aktuelle Raucher (letzte 30 Tage) und von den Zigarettenrauchern/innen rauchten 36,6% der Männer und 22,7% der Frauen täglich 20 Zigaretten oder mehr. Bei 18- bis 24-Jährigen Westdeutschen sank die Raucherrate zwischen 1980 und 2006 von 57,4% auf 39,4%. Die Raucherraten von Männern und Frauen haben sich über die Zeit angeglichen. Auch der Anteil starker Raucher ist bei 18- bis 59-Jährigen Deutschen zwischen 1995 (14,7%) und 2006 (9,6%) signifikant gefallen. Eine Nikotinabhängigkeit nach DSM-IV wiesen 7,3% auf. Zuhause waren insgesamt 7,9% und am Arbeitsplatz jeder fünfte Erwerbstätige dem Passivrauchen ausgesetzt. Schlussfolgerungen: Im internationalen Vergleich ist der Anteil der Raucher in Deutschland insbesondere bei den Frauen als hoch zu bewerten. Bestehende Präventionsbemühungen scheinen weniger die Raucherrate als die Konsumintensität beeinflusst zu haben. Zur Reduktion des Tabakkonsums und den damit verbundenen gesundheitlichen Folgen sind weitere Anstrengungen in der Kontrollpolitik, der Prävention und der Tabakentwöhnung erforderlich.

Gefördert durch das Bundesministerium für Gesundheit