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Pabst, A., Kraus, L., Gomes de Matos, E., Piontek, D.

Substanzkonsum und substanzbezogene Störungen in Deutschland im Jahr 2012

2013

Sucht, 59 (6), 321-331

ABSTRACT

Ziel: Untersucht wurden Umfang, Konsummuster und Störungen im Zusammenhang mit dem Gebrauch von Alkohol, Tabak, illegalen Drogen und Medikamenten. Methodik: Die Stichprobe des Epidemiologischen Suchtsurveys (ESA) 2012 wurde zufällig aus den Einwohnermelderegistern gezogen und umfasste 9,084 Personen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren. Die Befragung erfolgte schriftlich, telefonisch bzw. über das Internet; die Antwortrate lag bei 53.6 %. Ergebnisse: Bezogen auf die letzten 30 Tage zeigten 57.3 % der Befragten einen risikoarmen und 14.2 % einen riskanten Alkoholkonsum. Insgesamt 30.2 % gaben an, in diesem Zeitraum geraucht zu haben. In den letzten 12 Monaten haben 4.5 % der Befragten Cannabis, 0.8 % Kokain und 0.7 % Amphetamine konsumiert. Schmerzmittel waren die am häufigsten eingenommenen Medikamente (12-Monats-Prävalenz: 61.9 %). Schätzungen zur Substanzabhängigkeit nach DSM-IV ergaben Prävalenzwerte von 3.4 % für Alkohol, 10.8 % für Tabak, 0.5 % für Cannabis, 0.2 % für Kokain, 0.1 % für Amphetamine und 3.4 % für Schmerzmittel. Schlussfolgerungen: Die hohe Verbreitung psychischer Störungen durch Alkohol und Tabak macht die Dringlichkeit der Umsetzung effizienter Präventionsmaßnahmen deutlich. Störungen im Zusammenhang mit Medikamenten sollten stärker beachtet werden.

Gefördert durch das Bundesministerium für Gesundheit