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Orth, B., Piontek, D., Kraus, L.

Illegale Drogen – Zahlen und Fakten zum Konsum

2015

In Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) (Hrsg.), Jahrbuch Sucht 2015 (S. 127-138). Lengerich: Pabst

Weltweit wurden im Jahr 2010 rund 158.000 Todesfälle durch den Konsum illegaler Drogen verursacht. Bezogen auf die globale Krankheitsbelastung belegen illegale Drogen in einigen Hoch-Einkommensländern im Vergleich zu andern gesundheitlichen Risikofaktoren den zehnten Rangplatz. Hinsichtlich des riskanten Drogenkonsums - Injektion von Drogen oder lang andauernder bzw. regelmäßiger Konsum von Opioiden, Kokain und/oder Amphetamin -  gehört Deutschland zu einer Gruppe von Ländern mit europaweit vergleichsweise niedriger Prävalenz (4,7 Personen mit riskantem Drogenkonsum pro 1.000 Einwohner im Alter von 15 bis 64 Jahren). Im Vergleich zu anderen Ländern liegt in Deutschland der Anteil junger Erwachsener, die im letzten Jahr Cannabis, Kokain, Amphetamin oder Ecstasy konsumiert haben, in der oberen Hälfte. sowohl 4,9% der 12 bis 17-jährigen Jugendlichen als auch 4,9% der 18 bis 64-jährigen Erwachsenen, die in Deutschland wohnen, haben im letzten Jahr irgendeine illegale Droge konsumiert. Die Konsumprävalenz ist bei Männern höher als bei Frauen und der Konsum ist bei 18- bis 20-jährigen mit einer 12-Monats-Prävalenz von 16,8% am weitesten verbreitet. Dabei steht der Konsum von Cannabis deutlich im Vordergrund. Nach einer Zunahme des Konsum illegaler Drogen in den 1990er Jahren sind derzeit bei Jugendlichen und jüngeren Erwachsenen wieder geringere Konsumprävalenzen illegaler Drogen zu beachten. Bei 0,5% der Erwachsenen im Alter von 18 bis 64 Jahren ist aber von einer Cannabisabhängigkeit nach DSM-IV auszugehen. Der Anteil der Personen dieser Altersgruppe mit einer Kokain- bzw. Amphetaminabhängigkeit wird auf 0,2% und 0,1% geschätzt.

Gefördert durch das Bundesministerium für Gesundheit