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Kraus, L., Pabst, A., Piontek, D., Müller, S.

Trends des Substanzkonsums und substanzbezogener Störungen. Ergebnisse des Epidemiologischen Suchtsurveys 1995-2009

2010

Sucht, 56 (5), 337-348

Ziel: Untersucht wurden Trends des Konsums sowie substanzbezogener Störungen von illegalen Drogen, Alkohol, Tabak und Medikamenten über einen Zeitraum von 14 Jahren (1995-2009). Methodik: Daten liefern sechs Erhebungswellen des Epidemiologischen Suchtsurveys (ESA), die zwischen 1995 und 2009 durchgeführt wurden. Alle Erhebungen erfolgten schriftlich bzw. in einem Mixed-Modus Design und erzielten Antwortraten zwischen 45 und 65 %. Ergebnisse: Die 12-Monats-Prävalenz von Cannabis lag im Jahr 2009 (5,2 %) nach einem Maximum im Jahr 2003 (6,9 %) auf einem niedrigeren Niveau. Die bis zum Jahr 2003 zu beobachtende Verschiebung des Alkoholkonsums (letzte 30 Tage) hin zu weniger riskanten Konsummustern setzte sich in den Erhebungen bis zum Jahr 2009 nicht fort. Dagegen wies die 30-Tage-Prävalenz des Rauchens einen konstanten Rückgang auf und lag 2009 bei 30,3 %. Eine negative Entwicklung zeigte sich im Gebrauch von Schmerzmitteln (letzte 30 Tage), der im Jahr 2009 einen deutlichen Zuwachs aufwies. In Bezug auf Cannabis- und Nikotinabhängigkeit sowie problematischen Alkohol- und Medikamentengebrauchs ließen sich keine wesentlichen Veränderungen in den 12-Monats-Prävalenzwerten feststellen. Schlussfolgerungen: Über den gesamten Beobachtungszeitraum ging die höchste Belastung von legalen Drogen aus, gefolgt von Medikamenten und illegalen Drogen. Die weitere Beobachtung von Konsumtrends ist von großer gesundheitspolitischer Bedeutung. 

Gefördert durch das Bundesministerium für Gesundheit