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Pfeiffer-Gerschel, T., Schneider, F., Dammer, E., Braun, B., Kraus, L.

Methamphetaminkonsum in Deutschland: Verbreitung und Problemlage

2019

Sucht, 65 (4). DOI: 10.1024/0939-5911/a000617

Zum kostenpflichtigen Volltext auf der Seite des Verlags: https://econtent.hogrefe.com/toc/suc/current

Zusammenfassung
Zielsetzung: Um ein möglichst umfassendes und differenziertes Bild der Verbreitung von Methamphetamin (MA) in Deutschland zu zeichnen, wird im vorliegenden Beitrag mittels verschiedener Datenquellen ein überblick zur Verbreitung des Konsums von MA sowie einschlägiger Straftaten in Deutschland und Europa gegeben. Ergänzend werden Angaben zur Beratungs-/Behandlungsnachfrage in Deutschland gemacht.
Methodik: Es werden verfügbare aktuelle Daten zur Konsumverbreitung, Beschlagnahmungen und Straftaten sowie von repräsentativen nationalen und regionalen Bevölkerungsstudien, Abwasseranalysen, Strafverfolgung sowie Suchtberatung und -behandlung berichtet.
Ergebnisse: Insgesamt zeigt sich mit Prävalenzraten von 0,6 % (Lebenszeit) und 0,2 % (letzte 12 Monate), dass der Konsum von MA in der erwachsenen Allgemeinbevölkerung eine eher untergeordnete Rolle spielt. Es finden sich in mehreren Datenquellen regionale Unterschiede, die darauf schließen lassen, dass die Verbreitung von MA in Sachsen, Thüringen und Bayern deutlich höher ist als in anderen Regionen Deutschlands.
Schlussfolgerungen: Konsum und Problemlage von MA weisen regionale Schwerpunkte insbesondere in den Grenzregionen zur Tschechischen Republik auf. Aufgrund der hohen Belastung in den betroffenen Regionen wurden in den letzten Jahren zahlreiche Interventionen initiiert, die von spezifischen Programmen zur Frühintervention bis zu strukturierten Behandlungsprogrammen reichen. Die Verbesserung der Situation in betroffenen Regionen bedarf weiterer aktiver Unterstützung durch politische und soziale Maßnahmen.

Gefördert durch das Bundesministerium für Gesundheit